Firmengeschichte DARM-Schäl
Firma Emil Oppenheimer & Co.
Anfang des 19. Jahrhunderts wird die Nachfrage nach Därmen zur Wurstherstellung in der Landbevölkerung immer größer. Die alteingesessene Familie Oppenheimer, die bereits mit Tuch und Leinen handelte und weit reichende Kontakte hat, beginnt sich deshalb auch dem Darmhandel zu widmen und gründet die Firma Emil Oppenheimer & Co., Großhandlung in Därmen und Gewürzen / Mechanische Sortieranstalt / Gewürzmühle in Heilbronn
Neues Gebäude mit einer Sortieranstalt für Schafs-und Rinderdärme
Auf der Allee wird ein stattliches Gebäude mit einerSortieranstalt für Schafs-und Rinderdärme errichtet.
Neue Gewürzmühlen und Schafsdärme
Es werden Gewürzmühlen angeschafft, die importierten Rohgewürze gemahlen und in Dosen verpackt. Gleichzeitig wird Konservensalz für die Herstellung von Schinken und Dauerware vertrieben.
Auch Schafsdärme aus Syrien, Russland und Afghanistan werden im eigenen Betrieb mit 50 Mitarbeitern, hauptsächlich Frauen, sortiert. Rinderdärme werden aus Amerika bezogen. Deutsche Kaufleute richten in China Putzereien und Sortieranstalten ein, die bis zur Kulturrevolution in deutscher Hand bleiben.
Neue Filiale in München
1921 gründet man in München in der Thalkirchner Straße eine Filiale.
Neues Lager in Gelsenkirchen
1925 wird ein Lager in Gelsenkirchen eröffnet, vertreten durch Berthold Geier.
Neue Leitung
Ab 1929 wird das Unternehmen von Henry und Richard Oppenheimer in Heilbronn und David Freytag in München geleitet. Am 1. April 1929 tritt der spätere Inhaber Walter Schäl 16-jährig als Lehrling in das Unternehmen ein.
Neue Inhaber
1937 wird die Firma Alfred Oppenheimer an die Herren Otto Ried (früherer Büroleiter Oppenheimers), Oskar Keller (Reisender) und Martin Zeitler (Reisender) verkauft und firmiert unter Ried & Co. Henry Oppenheimer verstirbt, Richard Oppenheimer und David Freytag emigrieren in die USA, Alfred Oppenheimer, der Sohn von Richard Oppenheimer, wandert in seine Heimat Israel aus.

Zerstörung der Gebäude im Krieg
Am 4. Dezember 1944 werden die Gebäude der Firma an der Allee 38 in Heilbronn bei einem Fliegerangriff fast völlig zerstört.
Nach Kriegsende beginnt der provisorische Wiederaufbau der Arbeitsräume und die Wiederaufnahme des Darmhandels.
Übernahme
1945 übernimmt Oskar Keller zusammen mit Martin Zeitler die Firma.
Neuer Buchhalter
1948 tritt der spätere Teilhaber Karl Steigmann als Buchhalter in die Firma ein.
Walter Schäl
1949 kommt Walter Schäl aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück und nimmt seine Außendiensttätigkeit wieder auf.
Neufirmierung
1959 übernehmen die langjährigen Mitarbeiter Walter Schäl und Karl Steigmann die Gesamtfirma und firmieren unter Schäl & Steigmann Darmimport. Die Gewürzmühle wird stillgelegt, die direkten Naturdarm-Importe nehmen weiter zu.
Regelmäßige Reisen nach China
Ab 1964 werden regelmäßige Reisen zur Einkaufsmesse in Kanton/China durchgeführt, bei welchen längerfristige Kontrakte geschlossen werden. Die Ware kommt per Seefracht und wird über Rotterdam oder Hamburg nach Heilbronn

Neues Firmengelände und Gebäude
Die Arbeits- und Lagerräume auf dem Betriebsgelände Allee 38 entsprechen nicht mehr den Vorstellungen der Inhaber, sodass 1970 ein Grundstück im Heilbronner Stadtteil Böckingen erworben wird. Darauf wird ein modernes Betriebsgebäude errichtet, das im November 1970 mit Geschäftsfreunden aus dem In- und Ausland eröffnet wird.
Der Handel mit den Ursprungsländern Türkei, Iran, Syrien, Libanon und Afghanistan wird ausgebaut und mit Importen von chinesischen Schweinedärmen ergänzt.
Neue Betriebsräume
1980 verlässt der Mitinhaber Karl Steigmann das Unternehmen, die Firma wird von Walter Schäl alleinig weitergeführt. Die Betriebsräume in Heilbronn-Böckingen werden verkauft und neue Räumlichkeiten auf dem Gelände des Städtischen Schlachthofs Heilbronn angemietet.
Das Kundengebiet wird erweitert
1984 tritt der heutige Inhaber Wolfgang Schäl nach seiner Ausbildung im In- und Ausland in das Unternehmen ein. Das Kundengebiet wird erweitert, die Lieferantenverbindungen intensiviert.
Neufirmierung
1986 übernimmt Wolfgang Schäl das Unternehmen und firmiert unter DARM-Schäl Naturdärme.
Walter Schäl
Walter Schäl ist dem Unternehmen bis ins hohe Alter persönlich und emotional sehr verbunden und stirbt 1999, ein Tag vor dem neuen Jahrtausend.

Umzug
Im Jahre 2000 plant die Stadt Heilbronn die anderweitige Überbauung des Geländes des Städtischen Schlachthofs. DARM-Schäl siedelt aus nach Flein, einem kleinen Weinort vor den Toren Heilbronns. Eine ehemalige Lagerhalle wird innerhalb von 6 Monaten in ein Hygienezentrum umgebaut.
Hygienezentrum erhält EU-Zulassung
Das Hygienezentrum in Flein/Talheim erhält im Oktober 2002 erneut die EU-Zulassung für die Bearbeitung von Naturdärmen.
Die nächste Generation?
2002 wird Vincent Schäl geboren.